Doha, den 28. April /QNA/ Hamad Medical Corporation (HMC) hat zum ersten Mal in Katar eine nuklearmedizinische Behandlungstechnologie, bekannt als Lutetium-177, für Prostatakrebspatienten eingesetzt.
Der erste Patient wurde erfolgreich in der nuklearmedizinischen Abteilung des nationalen Zentrums für Krebsbehandlung und -forschung (NCCCR) von HMC behandelt, was vielen Patienten die Möglichkeit bietet, diese Behandlung vor Ort zu erhalten, anstatt ins Ausland zu reisen.
Die leitende Radiologin für Nuklearmedizin bei HMC, Dr. Maryam Al Kuwari, sagte: „Therapien mit der Lutetium-177-Technologie sind eine Hoffnung für Patienten, die alle konventionellen Behandlungsmöglichkeiten ausprobiert haben, ohne dass sich ihr Zustand verbessert hat. Mit dieser Behandlung können wir die Lebensqualität von Patienten mit neuroendokrinen Tumoren und solchen, die mit Prostatakrebs zu kämpfen haben, verbessern.“
Dr. Al Kuwari fügte hinzu, dass die neue Technologie auch die Diagnose von Brustkrebstumoren ermöglicht, indem den Patienten eine radioaktive Substanz (FES) verabreicht wird, gefolgt von einem bildgebenden Verfahren zur präzisen Lokalisierung des Tumors. Sie betonte, dass die HMC ständig bestrebt ist, die neuesten Diagnoseverfahren einzuführen, die dazu beitragen werden, dass Patienten nicht mehr im Ausland behandelt werden müssen.
Dr. Al Kuwari bezeichnete die Verwendung dieser neuen Technologie als einen bedeutenden medizinischen Schritt, der das Engagement und die Bemühungen der Nuklearmediziner, Onkologen und Radiologietechniker am HMC widerspiegelt, eine qualitativ hochwertige Versorgung aller Krebspatienten zu gewährleisten.
Der Leiter der Abteilung für Nuklearmedizin bei HMC, Dr. Ghulam Syed, sagte seinerseits: „Die Abteilung für Nuklearmedizin bietet seit kurzem zum ersten Mal in Katar eine neue Behandlung für Krebspatienten an, die so genannte Radiotracer-Therapie. Bei dieser Behandlung erhalten die Patienten eine Injektion mit einem Tracer, der ein Radionuklid enthält, um die Krebszellen zu bestrahlen.“ Zum Einsatz der Nuklearmedizin in der Krebsbehandlung erklärte Dr. Syed, dass eine Art dieser Behandlung bei Patienten über 18 Jahren angewandt wird, bei denen neuroendokrine Tumore diagnostiziert wurden, die sich im Körper ausgebreitet haben und auf herkömmliche Therapien nicht ansprechen.
Eine andere Art der Behandlung wird bei männlichen Patienten mit metastasierendem Prostatakrebs angewandt, die auf eine Hormontherapie nicht angesprochen wurden.
„Durch die Einbeziehung dieser fortschrittlichen Therapieansätze für unsere Patienten bei HMC ist die Abteilung für Nuklearmedizin nun Teil des globalen Netzwerks geworden, das sich der Umsetzung etablierter Richtlinien für klinische und technische Praktiken, Patientensicherheit und Strahlenschutz verschrieben hat“, fügte Dr. Ghulam Syed hinzu.
Dr. Syed erklärte, dass mit der Einführung von Behandlungen auf Lutetium-Basis die Patienten nun ihre Behandlung fortsetzen können, um ihre Krebserkrankung zu bekämpfen, insbesondere bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren und Prostatakrebs, die auf eine Hormon- oder Chemotherapie nicht angesprochen haben. Sie haben nun eine neue Behandlungsmöglichkeit, die aus 4 bis 6 Dosen besteht, die in Abständen von 6 bis 8 Wochen verabreicht werden. Der Kampf gegen die Krankheit beginnt mit der ersten Dosis, und im Laufe der Zeit beobachten die Ärzte eine deutliche Verbesserung des Zustands der Patienten.
„Jedes Jahr gibt es etwa 8 bis 10 Patienten mit neuroendokrinen Tumoren und etwa 16 Patienten mit Prostatakrebs, die auf herkömmliche Behandlungsmöglichkeiten nicht ansprechen. Diese Patienten können nun mit den neuen Modalitäten, die bei HMC zur Verfügung stehen, behandelt werden und müssen nicht ins Ausland reisen", sagte Dr. Syed.